Laut einem Bericht aus den Nürnberger Nachrichten vom 24. Januar 2024 stammen 40 Prozent der CO2-Emissionen aus dem Bausektor. Zudem seien 55 Prozent des gesamten Müllaufkommens sogenannter Baumüll. Also alle Stoffe, die aus der Herstellung und Beseitigung von Gebäuden und Co. zur Entsorgung entstehen. Für die Bunte Liste ist dies der Anlass kommunal tätig zu werden.
Auf Initiative der Kreistagsabgeordneten Angelika Pflaum beantragen die Bunte Liste, ÖDP und Linke eine Änderung für die Vergabe von Baugutachten. Alle Parteien arbeiten in einer Ausschussgemeinschaft im Kreistag zusammen.
Baugutachten werden in der Kommunalpolitik häufig in Auftrag gegeben, um die Wirtschaftlichkeit eines Abrisses mit Neubau gegenüber einer Sanierung zu ermitteln. Laut Pflaum würde in jenen Gutachten allerdings der Faktor Umwelt vernachlässigt. Zu zügig würde der Abriss mit Neubau empfohlen, obwohl auch eine umweltfreundlichere Sanierung infrage käme.
„Der Kreis hat als öffentliche Institution eine wichtige Vorbildfunktion. Wir können es uns nicht leisten, klimafreundliche Politik zu verschleppen, indem wir Gutachter bezahlen, die das Klima unzureichend berücksichtigen“, erklärt Pflaum.
Laut dem Antrag der Bunten Liste und den Parteien ÖDP und Linke ergäben sich aber auch wirtschaftliche Faktoren für den Kreis. Sogenannte „Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen“ wie das DGNB und das QNG sind mit der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) förderbar. Eben jene Qualitätssiegel seien durch die Sanierung möglich zu erlangen. „Die Sanierung gemäß DGNB ist geeignet, um Treibhausgasemissionen zu senken und unterstützt ein zirkuläres Bauen“, so Walter Stadelmann von der ÖDP.
Für die Partei `Die Linke´ spiele auch Gerechtigkeit eine Rolle. „Steuergelder sollten wo möglich nur im Kontext von Klimagerechtigkeit ausgegeben werden. Das fängt bei Gutachten an und mündet in einem nachhaltigen Bausektor. Die nachkommenden Generationen werden es uns danken!“, so Evelyn Schötz, Kreistagsabgeordnete der Linken.
Bunte Liste möchte Antrag auch auf Gemeinderatsebene stellen
Da die Problematik nicht nur auf Kreisebene Relevanz hat, unterstützen die Gemeinderäte der Bunten Liste. Sie wollen den Antrag übernehmen und ebenfalls für Baugutachten auf Gemeindegebiet eine entsprechende Berücksichtigung von Umweltanliegen erreichen.
Betroffen sind die Gemeinden Schnaittach und Schwarzenbruck, in denen die Bunte Liste Gemeinderäte stellt. Ebenso unterstützt die Hersbrucker Bürgergemeinschaft (HBG), die als politischer Partner der Bunten Liste gilt. Angelika Pflaum ist auch Fraktionssprecherin der HBG
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