Unsere Ausschussgemeinschaft bestehend aus Bunte Liste, FDP, ÖDP & Linke stellt folgende Anfrage an den Landkreis Nürnberger Land.
Sehr geehrter Herr Landrat Kroder,
bereits Ende 2019 wurde das Strukturgutachten der Firma Peritinos „Gesundheit im Nürnberger Land“ vorgestellt. Dort wird vor allem auch die medizinische Versorgung im östlichen Landkreis rund um Hersbruck in den Blickpunkt genommen. Erarbeitet werden solle ein „…nachhaltiges und innovatives Konzept zur Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung.“ Weiterhin heißt es, dass vor allem im Landkreis das Mittel der versorgten Einwohner mit 585-700 pro Arzt höher liegt als im mittelfränkischen und bayerischen Durchschnitt. Am 18.12.2019 fand weiterhin ein erstes Treffen des Gesundheitsforums der Gesundheitsregion plus statt. Das Gesundheitsforum als zentrales Steuerungssystem hat die Aufgabe, sich mit Problemstellungen und Lösungsvorschlägen zu befassen. Nicht nur die Corona-Krise hat nun erneut ein Brennglas auf bereits bestehende Problematiken im Landkreis hingewiesen. Nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch die flächendeckende pflegerische Versorgung sollte einmal mehr in den Mittelpunkt gerückt werden. Sicherlich auch bedingt durch die Corona-Krise scheint das Thema etwas in den Hintergrund gerückt zu sein. Wir bitten Sie daher um Beantwortung folgender Fragestellungen in einer Sitzung des Kreistags und des Gesundheits- und Sozialausschuss zu beantworten: 1. Seit Schließung des Krankenhauses Hersbruck haben fünf von sieben ehemals als Belegärzte im Klinikum tätigen Mediziner ihre Praxen in Hersbruck geschlossen. Wie ist es nun um die bereits vorher schon nicht optimale Arztdichte in Hersbruck bestimmt? 2. Anstelle eines ursprünglich geplanten Ärztehauses mit Tagespflegebetten in Markplatznähe ist nun ein Wohn- und Geschäftshaus mit Arztpraxen geplant. Inwiefern decken die dort eingeplanten Arztpraxen den bestehen Bedarf an Fachärzten ab? 3. Wird auf Ebene des Landkreise bereits an einem Konzept zur Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung im östlichen Landkreis gearbeitet? Falls ja, so bitten wir um eine zeitnahe Vorstellung von Zwischenergebnissen. 4. Wie häufig und in welcher Regelmäßigkeit tagt das Gesundheitsforum als zentrales Steuerungssystem der Gesundheitsregion +? 5. Welche Problemstellungen und Lösungsansätze werden dort aktuell beraten? Wir bitten um eine zeitnahe Vorstellung von Zwischenergebnissen. 6. Wie allgemein bekannt ist, ist der Landkreis Nürnberger Land mit einem Altersquotienten von 37,5 in 2018 und einem prognostizierten Altersquotienten von 52,7 für 2030 ein schnell alternder Landkreis. Die bringt besondere Herausforderungen mit sich. Das Seniorenpolitische Gesamtkonzept stammt aus dem Jahr 2011. Seitdem hat sich vor allem in der Pflegelandschaft und Gesetzgebung Vieles verändert. Ist eine Fortschreibung und Neuauflage des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes, z.B. im Rahmen der Gesundheitsregion + geplant? Falls ja, welcher zeitliche Horizont ist dazu angesetzt? 7. Inwiefern beschäftigt sich die Gesundheitsregion + auch mit Konzepten zur Aufrechterhaltung der flächendeckenden pflegerischen Versorgung im Landkreis? Vielen Dank Ihnen und den Mitarbeitern der Verwaltung für die Bearbeitung der gestellten Fragen. gez. Kristine Lütke (FDP) -Sprecherin der Ausschussgemeinschaft- gez. Walter Stadelmann (ÖDP)
-stellv. Sprecher der Ausschussgemeinschaft-
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