Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Bunten, die letzte Marktratssitzung fand am letzten Donnerstag statt. Drei besondere Tagesordnungspunkte standen an.
Zum einen wurde Herr Günter Hensel in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Außerdem wurde Herrn Georg Brandmüller der Ehrentitel Altbürgermeister verliehen und Herrn Heimo Messer wurde die Silberne Bürgermedaille verliehen.
Die Internetplattform N-Land hat ja schon darüber berichtet.
Ich möchte an dieser Stelle noch was dazu fügen:
Herr Günter Hensel
Wir, die Fraktion der Bunten Liste und ich als Buntstift bedanken uns bei H. Günter Hensel für die immer gute Zusammenarbeit im Rat. Für Fragen war er immer ansprechbereit und zuvorkommend. Wir wünschen ihm für seinen Ruhestand alles erdenklich Gute und viel Gesundheit.
Herr Georg Brandmüller
Mit dem Schorsch hat unsere Fraktion oft harte Kämpfe geführt. Aber er war ein Menschenfreund und das schätzen wir bis heute an ihm sehr. Wenn die Sitzung zu Ende war, war alle Kritik vergessen. Er stand immer vor seinem Marktrat und das finden wir gut! Er hat den Ehrentitel "Altbürgermeister" verdient. Wir wünschen Ihm natürlich auch für die Zukunft alles Gute und freuen uns ihn weiter im Rat zu haben.
Herr Heimo Messer
Im Artikel von N-Land ist vieles Richtiges und Schönes gesagt, ich möchte aber an dieser Stelle noch seinen Einsatz für die Energiewende erwähnen. Er ist Mitbegründer der Bürgerenergiewerke Schnaittachtal. Er steht voll hinter der Idee, die Energiewende im Schnaittachtal durchzuziehen. Aktuell werden zwei Windkrafträder in Hüll bei Betzenstein verwirklicht. Vielen Dank lieber Heimo für Deinen unermüdlichen Einsatz für die gute Sache!!!
Als letzten Tagesordnungspunkt dieses Jahres stand der alljährliche Jahresrückblick des Bürgermeisters und der Fraktionen an.
In der Folge veröffentliche ich die Rede von Karin Dobbert von der Bunten Liste Schnaittach.
"Es liegt in der Natur der Sache, dass man am Ende eines Jahres zurückblickt und darüber nachdenkt, was gut und was weniger gut war. Das zurückliegende Jahr haben wir auf jeden Fall positiver als das Jahr zuvor erlebt. Und wenn wir uns weiterhin darauf konzentrieren, über Fakten zu diskutieren und uns Unterstellungen und Interpretationen verkneifen, dann kann das auch in Zukunft etwas werden.
Wir bewerten die Diskussion um unseren „Schwimmbad-Antrag“ im Nachhinein doch eher positiv, obwohl wir im ersten Moment von der Stellungnahme der Verwaltung äußerst schockiert waren. Herr Kastner, hier haben wir einen großen Wunsch für die Zukunft an Sie: Sie sollten Anträge und Anregungen – egal von wem – als positives Signal zur Zusammenarbeit und Entwicklung von Schnaittach sehen und nicht als lästige Zeitverschwendung. Niemand stellt Anträge aus Jux und Tollerei oder weil es mal wieder an der Zeit ist, einen Antrag zu stellen. Es kann doch nicht sein, dass die Verwaltung mit Totschlagargumenten versucht, die politische Entscheidung des Gremiums vorweg zu nehmen. Sie sollen uns gangbare Wege aufzeigen und nur auf Gravierendes hinweisen, dass eventuell dagegen spricht und ansonsten moderat und entspannt im Hintergrund bleiben. Die Diskussion im Bauausschuss hat uns gefreut und mit dem Kompromiss, der am Ende dabei herauskam, können wir sehr gut leben. So soll es laufen und so soll es sein, das war eine ordentliche Auseinandersetzung, wir haben Argumente und Gegenargumente ausgetauscht und uns dann auf einen gemeinsamen Nenner geeinigt und die Empfehlung der Verwaltung ignoriert.
Wir kommen im Gremium aus den unterschiedlichsten Berufen, es gibt Selbständige, Angestellte und auch Rentner, jeder schaut aus einem anderen Blickwinkel und das ist auch gut so und die spiegelt die Vielfalt der Bevölkerung wider. Logisch, dass wir nicht immer einer Meinung sind, aber das Wichtigste ist: die Argumente austauschen, einander zuhören und dann zu einem Ergebnis kommen, mit dem alle leben können.
Ein großes Thema hat nicht nur uns in Schnaittach bewegt sondern ganz Deutschland. Das spiegelt sich auch im „Wort des Jahres“ wider, das da lautet Flüchtlinge. Wir von der Bunten Liste haben sehr viel Respekt vor der Arbeit des Asylkreises und wir meinen, die kann man gar nicht oft und ausreichend loben ob ihrer Arbeit. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen sich hier engagieren, sei es, die Lehrer, die freiwillig zusätzlich Deutschunterricht anbieten, sei es, die Leute, die einfach in die Unterkünfte zu Besuch gehen und nach dem Rechten sehen, wo es eventuell hapert, die Leute, die etwas unternehmen mit den Flüchtlingen etc. etc. Die Weihnachtsfeier im Badsaal am vergangen Mittwoch hat eindrucksvoll gezeigt, dass wir hier in Schnaittach den richtigen Weg gehen. Der Saal war knallvoll bis auf den letzten Platz besetzt und meine Tischnachbarin, eine irakische Zahnärztin schwärmte den ganzen Abend: oh, it’s a good party. Die Ehrenamtlichen, die hier tätig sind, haben keine Anleitung, keine Struktur, jeder Arbeitskreis muss sich das erst selber schaffen. Klar, dass es Hilfestellungen gibt und natürlich auch die Vernetzung der Asylkreise untereinander und jeder wird natürlich eine gute Idee vom anderen übernehmen, aber: die erarbeiten sich ihre Aufgaben ganz alleine und unseren Schnaittachern gelingt dies mit Petra Rupp und ihrem Mann Samy Abdel Kader ganz hervorragend.
Im neuen Jahr, Herr Bürgermeister, haben Sie eine Klausur mit dem Marktrat vor. Unsere Teilnahme können wir da noch nicht sehen, denn die Idee ist zwar einerseits ganz gut, die Umsetzung ist für uns noch nicht so ganz nachvollziehbar. Sie wollen 4 umfangreiche Themenkomplexe (Haushalt, Bahnhof, Flächennutzungsplan, Zukunftsperspektive) in Arbeitskreisen an einem Wochenende diskutieren, die jeder für sich alleine mindestens abendfüllend sind. Wenn wir uns da den Arbeitskreis Bahnhof betrachten, den es seit über einem Jahr schon gibt und der bisher ein einziges Mal eine Viertelstunde getagt hat und dann ohne Ergebnis geschlossen wurde, dann haben wir in die Resultate dieser Klausurarbeitskreise nicht sehr viel Zutrauen. Im Grunde genommen gehören diese Diskussionen in die anstehenden Haushaltsberatungen. Wir könnten hier die öde Erbsenzählerei, wir meinen das Durchgehen Konto für Konto und Seite für Seite des doch sehr umfangreichen Haushalts, aufgeben. Das kann jeder für sich alleine oder in kleinen oder großen Arbeitsgruppen zuhause erledigen, das muss man nicht in einem Ausschuss tun. Im Ausschuss können dann nur die Posten, die stark verändert werden sollen, besprochen werden und es wäre Raum für Diskussionen anderer Art.
Und nun zum Schluss noch einmal zu Ihnen, Herr Bürgermeister. Im vergangenen Jahr haben Sie eine Neuerung eingeführt, nämlich die Weitergabe von Terminen an die Markträte, die Sie aus Zeitgründen nicht selber wahrnehmen können. Ich habe ein paar erledigt und festgestellt, dass die betroffenen Vereine und Personen immer erfreut sind, wenn überhaupt jemand von der Gemeinde bei den Veranstaltungen anwesend ist. Das ist eine gute Einrichtung und wir sind im kommenden Jahr gerne wieder bereit, Ihnen den einen oder anderen Termin abzunehmen.
Was uns außerdem noch außerordentlich freut, ist Ihr unbefangener Umgang mit unserer jüdischen Vergangenheit. Das Projekt „lasst Gräber sprechen“ wird sicher eine sehr interessante und spannende Aufgabe, die weit über unsere Schnaittacher Grenzen hinausstrahlen wird. Dass Sie damit so selbstverständlich und entspannt umgehen ist gut, denn die Juden in Schnaittach gehören nun mal zu unserer Geschichte und es wird Zeit, dazu auch zu stehen.
Im Großen und Ganzen stellen wir also eine positive Entwicklung fest, wir sind gerne dabei und wir hoffen, dass in Zukunft noch besser wird.
Für das neue Jahr wünschen wir uns: lasst uns froh und bunter sein In diesem Sinne wünsche ich allen Anwesenden ein friedliches Weihnachtsfest, ein paar Tage Ruhe und einen guten Rutsch ins neue Jahr."
Die Rede beinhaltet u. a. auch Kritik, aber wir sind Opposition und dürfen das :-)
Unter Bekanntgaben ging Bürgermeister Frank Pitterlein u. a. auf die geplante Stromtrasse über Schnaittach ein.
Hierzu möchte ich Euch Alle bitten, den 26. Januar 2016 im Kalender zu markieren. Die Bunte Liste Bürgerdemokratie wird, mit dem Bürgerverein Gegenstrom Neunkirchen am Sand eine gemeinsame Informationsveranstaltung in der Kapuzinerklause durchführen.
Im Moment laufen die Planungen hierfür auf Hochtouren.
Ich wünsche Euch noch ein paar schöne Tage in der Vorweihnachtszeit!
Viele Grüße